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Ich war eigentlich nur auf einen Petromax-Füllschraubdeckel mit platter Luftablass-Schraube scharf.

Der war bei meiner Petromax Little Baby 900 leider defekt.

Den "Rest" wollte ich anschließend wieder loswerden...

So stellte sich die Lampe in Ebay vor.

Ein kleiner Schrotthaufen.

Desolat und nicht sehr ansehnlich.

Der klassische Ersatzteilspender.

Zu meiner Überraschung war der Rest eine Petromax Baby 821.

Darauf hatte ich beim Bieten garnicht geachtet.

Recht selten inzwischen und aus Neugier fing ich an die Lampe zu reinigen.

Einige Insekten-Leichen und eine Menge Dreck waren zu entfernen.

Das hier sind wohl die Reste des Pumpenleders.

Aha, ein Stegventil!

Und alles noch sehr dreckig.

Hierzu musste schließlich noch der passende Schlüssel besorgt werden, um  das Ventil lösen zu können.

Vorgereinigt.

Die Haube war auch ein wenig verbogen und der Deckel fehlte.

Nach einer gewissen Zeit des Putzens und Dengelns hatte ich nichtmehr den Drang die Lampe loswerden zu wollen.

Die Dellen habe ich aus dem Metall gestreichelt.

Es fehlte ja auch nur das Glas, der Brenner und der Haubendeckel samt Schrauben.

Bei Hytta hab ich dann mal eben die Teile eingekauft.

Dort wird schnell und unkompliziert geholfen.

Der Innenmantel ist bei diesem Model mit der Haube über den Deckel fest verschraubt.

Das einstellen des Mischrohres ist daher etwas aufwendiger als bei den aktuellen Modellen.

Wie man hier sehr schön erkennen kann ist eine Flammscheibe verbaut.

Das Mischrohr ist wegen der massiven Bauweise des Innenmantels nicht zu sehen.

Der Düsen-Mischrohr-Abstand ist über zwei viereckige Muttern einzustellen die sich über dem Tonbrenner befinden.

Der Tonbrenner ist hierbei jedoch aus halbarerern Oxyd-Keramik.

Die Lampe ist mit einem Knickvergaser ausgestattet.

Der Vergaser und sein Innenleben war natürlich ordentlich mistig, doch mit Elektrolyse habe ich wieder porentief rein bekommen.

Auf Zitronensäure verzichte ich, da diese die Legierung angreift und aus dem Messing oberflächlich das Zink herauslöst.

Was übrig bleibt ist dann das Kupfer.

Auf den Bildern zu der Petromax Little Baby 900 kann man das noch sehr gut erkennen.

Den rötlichen Stich den die Teile dann bekommen muss man mühevoll herunterpolieren.

Das klappt nicht immer in allen Ecken und so ist Elektrolyse das mittel meiner Wahl.

Das Handrad besticht in seiner Schlichtheit.

Es ist eine Art von Gewebe, welches mit einem Harz getränkt wurde.

Ich nenn es einfach mal Pertinax.


Natürlich darf der Petromax-Schriftzug an diversen Teilen nicht fehlen.

Oben ist das originale Pumpenventil zu sehen.

Unten ein heute noch erhältliches Stegventil.

Die Feder des alten Ventiles hatte sich mit den Jahren zerlegt und so kannibalisierte ich das neuere Ventil.

Soweit möglich, benutze ich immer die originale Teile.

Das hier ist ein Bild vom Tankboden.

Wenn man weiß nach was man sucht ist es einfach.

Diese mit der Reißnadel eingeritzten Zahlen verraten das Alter der Lampe.

Hier ist November 1922 oder 1932 möglich, doch das Handrad und die Haube machen den November des Jahres 1922 am wahrscheinlichsten.


Wie nach all den Jahren nicht anders zu erwarten finden sich Spannungsrisse am Tank.
Die entstehen mit der Zeit, da das Messing tiefgezogen wurde.
Das führt zu Undichtigkeiten und die können wir an einer Lampe nicht brauchen.
Nicht nur der Rand an der Seite hatte Risse, sondern auch der Boden.
Das ist oft das Aus für eine Drucklampe, doch damit wollte ich mich nicht abfinden.

Abhilfe habe ich mir mit Cellpack Gießharz geholt.
Chemikalienfest und leicht flexibel.

Eigentlich zum Vergießen von Kabelmuffen entwickelt.
Damit gieße ich sozusagen einen Tank in den Tank.

Petroleum verträgt das Zeug recht gut, bei Benzin quillt es allerdings auf.

Etwas Geduld ist natürlich gefragt, da man den Tank beim Aushärten etwas drehen muss und die Gewinde harzfrei bleiben müssen.
In der flüssigen Phase des Harzes lässt sich jedoch alles gut abwischen.
Mit dem Referenzbecher konnte ich den Grad der Aushärtung gut ablesen und wie gut das Gießharz noch zum Fließen zu bewegen war.
So habe ich an den Seiten und am Boden die nötige betriebssichere Wandstärke erreichen können.

Spannend wird es dann wenn die Lampe wieder zusammen gebaut ist.
Die Düse ist ja eine 200er, aber ein 250er Socken tut es ja auch.
Hier wird er gerade abgeflammt.

Man sitzt daneben und grübelt ob man nichts vergessen hat.
Alle Teile fest verschraubt?
Die richtigen Dichtungen drin?
Tank dicht?
Tut es die alte Düse noch?

Wenn man alles richtig gemacht hat dann bläht sich der Glühstrumpf auf und versintert die Glühsalze im Socken.

Leuchtet die Lampe dann wieder, hat sich die Arbeit gelohnt.

Die Entlüftungsschraube blieb so da wo sie vorher war und ich durfte noch eine Weile nach einer Weiteren weitersuchen.

 
   
   
   
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